Musik und Lyrik zum Totensonntag

Konzert am Samstag, 23. November 2024, 17 Uhr

Programm

Gustav Mahler
Kindertotenlieder nach Gedichten von Friedrich Rückert

Ernest Bloch
Violinsonate Nr. 2  „Poème mystique“

Johannes Brahms
Vier ernste Gesänge op. 121 für Gesang und Klavier

Texte zu Trauer Tod und Abschiednehmen

Ausführende

Heather Epstein – Klavier
Lisa Saterdag –  Violine
Veronika Kabis – Texte
Amei Scheib –  Gesang

Lisa Saterdag, Amei Scheib und Heather Epstein
Lisa Saterdag, Amei Scheib und Heather Epstein
Über das Programm

Kindertotenlieder ist ein Liederzyklus von Gustav Mahler (* 7. Juli 1860 in Kalischt, Böhmen; † 18. Mai 1911 in Wien) nach Texten der gleichnamigen Gedichtsammlung von Friedrich Rückert.  Dieser verfasste eine Sammlung von 428 Kindertotengedichten kurz nach dem Tod zweier seiner damals sechs Kinder. Daraus wählte der Komponist fünf Texte zur Vertonung aus: Nun will die Sonn‘ so hell aufgehn; Nun seh‘ ich wohl, warum so dunkle Flammen; Wenn dein Mütterlein tritt zur Tür herein;Oft denk‘ ich, sie sind nur ausgegangen; In diesem Wetter, in diesem Braus.

Der böhmenstämmige Komponist Gustav Mahler war durch persönliche Erfahrung mit dem Thema sehr vertraut, denn er hatte dreizehn Geschwister, von denen sechs im Kindesalter starben. Die Orchesterfassung der Kindertotenlieder entstand zwischen 1902 und 1904, danach fertigte der Komponist eine eigenständige Klavierfassung an.  Das erste Lied ist in D-Moll komponiert, das letzte in D-Dur. Es führt sozusagen zu einer Lösung und rundet den Zyklus ab. Und das letzte Wort der Kindertotenlieder spricht von einer großen Geborgenheit nach dem Sterben und dass der Tod zwar mächtig, stärker aber als die Liebe ist.

Ernest Bloch, 2. Violinsonate: Ernest Bloch (1880-1959) beschrieb seine 2. Violinsonate („Poème mystique“) als Darstellung „einer Welt wie sie sein sollte und wie wir sie uns erträumen: voll von Idealismen, Glaube, Hoffnung und Leidenschaft, in der jüdische Themen Seite an Seite mit dem Credo und Gloria der Gregorianischen Gesänge gehen.“. Zur Komposition dieser einsätzigen Sonate mit diversen kontrastierenden Abschnitten wurde Bloch angeregt durch einen Traum nach langer, schwerer Krankheit und tiefer Krise. Virtuose und teils stürmische Passagen wechseln sich hier mit versöhnlich lyrischen und meditativen Abschnitten ab.

Vier ernste Gesänge von Johannes Brahms (* 7. Mai 1833 in Hamburg; † 3. April 1897 in Wien) ist ebenfalls ein Liederzyklus mit vier Liedern für Bass und Klavier: Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh (Prediger 3); Ich wandte mich, und sahe an (Prediger 4); Tod, wie bitter bist du (Jesus Sirach 41); Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen (1 Kor 13).

Brahms komponierte das Werk in Wien im Jahre 1896. Die Texte für die ersten drei Lieder sind dem Alten Testament entnommen und thematisieren Tod,  Vergänglichkeit, Ungerechtigkeit und Mühsal des Lebens. Der Text des vierten Liedes entstammt dem Neuen Testament und stellt Glaube, Hoffnung und Liebe in den Mittelpunkt –  damit und durch die Wahl der Dur-Tonart gibt es eine inhaltliche Beziehung zum letzten der Kindertotenlieder: Die Liebe ist stärker als der Tod.

Über die Ausführenden

Amei Scheib, Gesang

Die Saarbrücker Musikerin ist als Sängerin und Gesangspädagogin, als Chorleiterin und Initiatorin und Leiterin verschiedenster künstlerisch-kultureller Projekt aktiv. Aufgrund ihrer vielfältigen Interessen und künstlerischen Aktivitäten lässt sie sich in keine musikalische Schublade einordnen.

Heather Epstein, Klavier
Die US-amerikanische Pianistin lebt seit 2015 in Saarbrücken, wo sie an der Hochschule für Musik Saar die Klasse von Joshua Epstein begleitet.

Lisa Saterdag, Violine
Lisa Saterdag studiert derzeit im Konzertexamen (Solistendiplom) Violine bei Prof. Joshua Epstein an der Hochschule für Musik Saar. Zuvor absolvierte sie ihren Bachelor und Master, studierte zudem Klavier und Pädagogik, beschäftigte sich mit Barockmusik, Kammermusik, Zeitgenössischer und Neuer Musik und konzertiert solistisch, kammermusikalisch (u.a. im „Trio Ikhoor“) sowie in verschiedenen Orchestern.
 
Samstag, 23. November, 17 Uhr

Eintritt frei – um eine Spende wird gebeten